Hätte mir vor 4 Jahren jemand gesagt, dass Ansiar eines Tages eine wundervolle Therapiebegleithündin sein würde und wir gemeinsam die Ausbildung als Mensch-Hund-Team erfolgreich abschließen, hätte ich es nicht für möglich gehalten.
Unsere Anfangszeit war alles andere als einfach. Geprägt von einem Kreislauf aus beidseitigen Unsicherheiten, die sich wechselseitig verstärkten, war ich nicht nur einmal überfordert mit meiner Hündin und den Tränen nahe. Natürlich hatten wir professionelle Hilfe, jedoch kam diese aus der „alten Trainingswelt“. Auch ohne damaliges Fachwissen sagte mir mein Bauchgefühl, dass weder ein Hinterherzerren oder Rucken an der Leine, Schreckreize, Körperblockaden oder Wasserflaschen meine Erziehungsmittel sind und schon gar keine Methoden zur erfolgreichen Ausbildung einer selbstwirksamen Therapiebegleithündin.
Schon damals war mir bewusst, dass Veränderung nur bei mir beginnen kann – bei meiner Selbstsicherheit, meinem Selbstbewusstsein und meiner Klarheit. Meine einzige Möglichkeit war, mir selbst Fachwissen anzueignen und den Dschungel der Trainingsansätze zu durchsuchen. Auf diesem Weg fand ich unser Ausbildungsinstitut. Endlich bekam ich wirkliches Handwerkszeug an die Hand und konnte gezielt und mit gutem Gefühl an unseren Themen arbeiten.
Mit dem Ende der Ausbildung traten nochmal neue Unsicherheiten und Selbstzweifel auf und ich erlebte, wie stark das alte Bild eines Therapiebegleithundes in den Köpfen von Mitmenschen, Kolleg*Innen, Arbeitgebern präsent ist – ein Hund, der nicht einmal bellt, der sich natürlich sofort und von jedem streicheln lässt und den es nicht erschreckt, wenn Menschen auf ihn zustürmen oder Türen knallen. Ein Bild, dem Ansiar nicht entspricht und von dem ich auch nicht möchte, dass sie es tut. Sie darf ihre Gefühle und Grenzen, ihre Stärken und Schwächen haben, wie jedes Lebewesen auch. Meine Aufgabe und Verantwortung ist es, diese zu kennen, sie lesen zu können und ihren Fähigkeiten und Grenzen entsprechend einzusetzen.
Wiederholte ich mir Unterstützung, suchte mir fundiertes Wissen zu positiver, bindungs- und bedürfnisorientierter, gewaltfreier Hundeerziehung, achtsamer Hundeführung und bildete mich in der „Positiv-Bubble“ weiter. Ich lernte, gegenüber Kolleg*innen klar und selbstbestimmt aufzutreten, Routinen zu etablieren und vieles mehr.
An meiner zunehmenden Sicherheit ist Ansiar gewachsen und zu einer selbstbewussten und selbstwirksam arbeitenden Hündin geworden. Wir sind gemeinsam gewachsen. Und das Schönste, wir können uns jederzeit aufeinander verlassen – beidseitig.
Wenn du jetzt sagst, das möchte ich auch, dann zögere nicht.
Die Veränderung für dein Mensch-Hund-Team und eure professionelle, tiergestützte Arbeit beginnt bei dir.
Ich freue mich auf dich,
Anke